Lesen Sie den Text und versuchen Sie ihn zu verstehen. Weihnachten ist das wichtigste Fest in Deutschland
WEIHNACHTEN
Weihnachten ist das wichtigste Fest in Deutschland. Schon vier Wochen vorher beginnt die Adventszeit. In Büros, Schulen und Fabriken hängen Adventskränze mit vier Kerzen. Das Fest der Geburt Jesu Christi wird am Abend des 24. Dezember gefeiert. Am Heiligen Abend versammelt sich die Familie. Man zündet die Kerzen am Weihnachtsbaum an, singt Lieder und verteilt Geschenke. Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann mit weißem Bart und rotem Mantel und einem Sack auf dem Rücken oder - das ist regional unterschiedlich - das Christkind. Es kommt, so erzählt man den Kindern, direkt aus dem Himmel herunter zur Erde. Aber es bleibt dabei unsichtbar. Nur die Geschenke findet man unter dem Weihnachtsbaum. Der 25. und 26. Dezember sind Feiertage, d.h. niemand arbeitet und alle Geschäfte und Kaufhäuser sind geschlossen.
SILVESTER UND NEUJAHR (31. Dezember / 1. Januar)
Die Weihnachtszeit ist eine ruhige, gemütliche Zeit, die man meist mit der Familie verbringt. Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester nennt man »Zwischen den Jahren«. Der Jahreswechsel wird in Deutschland laut und lustig gefeiert. Man veranstaltet eine Silvesterparty zu Hause und lädt dazu Gäste ein oder man fährt zu Freunden oder besucht gemeinsam einen großen Silvesterball. Einen »guten Rutsch ins neue Jahr« wünscht man sich und es wird viel gegessen, getrunken, getanzt und gelacht. Um Mitternacht, wenn das alte Jahr zu Ende geht, füllt man die Gläser mit Sekt oder Wein, prostet sich zu und wünscht sich »ein gutes neues Jahr«. Dann geht man auf den Balkon oder hinaus auf die Straße, wo viele ein privates Feuerwerk veranstalten. Man schreit »Prost Neujahr! «, umarmt und küsst sich, verspricht, dass im kommenden Jahr alles ganz anders und viel besser werden soll, und geht erst am frühen Morgen ins Bett.
FASCHING, FASTNACHT, KARNEVAL (vom 11. November bis Januar / Februar – beweglich)
Diese drei Wörter bezeichnen dasselbe Fest und zeigen an, dass es regionale Unterschiede gibt. Älter als das Christentum ist der Brauch den Winter und die bösen Geister mit Lärm, Musik, Masken und phantasievollen Verkleidungen zu vertreiben. Am bekanntesten ist der Karneval am Rhein. In Mainz, Köln und Düsseldorf wird besonders intensiv gefeiert. Berühmt sind dort die großen Straßenumzüge, an denen Hunderttausende teilnehmen. Die Kinder haben in manchen Bundesländern am Rosenmontag und Faschingsdienstag schulfrei. In München feiert man den Fasching weniger auf der Straße, sondern mehr auf großen Faschingsbällen, in riesigen, bunt dekorierten Festhallen. Es gibt aber auch Regionen, in denen man dieses Fest überhaupt nicht feiert. Die Faschingszeit endet am Aschermittwoch. Da beginnt die Fastenzeit, die bis Ostern dauert.
OSTERN
Ostern ist ein Frühlingsfest. An Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Das Fest fällt immer auf einen Sonntag – ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Die verschiedenen Osterbräuche sind schon lange vor dem Christentum entstanden. Eine besondere Rolle spielt der Osterhase. Kleine Kinder glauben, dass er ihnen zu Ostern buntbemalte Eier und Süßigkeiten bringt. Er versteckt sie im Garten und die Kinder müssen seine kleinen Geschenke suchen. Die Woche vor Ostern nennt man die Karwoche. Karfreitag ist der Tag, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Weil das Wetter zur Osterzeit meistens noch schlecht ist - manchmal schneit es sogar noch einmal -, reisen viele Menschen in warme, südliche Länder. Man sagt: »Frohe Ostern! « oder »Fröhliche Ostern! «, um jemandem eine schöne Osterzeit zu wünschen.