Wassili Alexandrowitsch Suchomlinski
Pestalozzi
In der Schweiz lebte vor etwa 200 Jahren ein Mann namens Johann Heinrich Pestalozzi. Da er mit den progressiven Ideen der französischen Philosophen bekannt war, hatten sie auf ihn einen großen Eindruck gemacht. Er beschloß, sein Leben der Erziehung von Kindern zu widmen. Er kaufte ein Stück Land und begann, die Erde zu bearbeiten. Wenn er arme Kinder und Waisen sah, nahm er sie zu sich. Für sie gründete er eine Schule.
Pestalozzi sorgte für diese Kinder wie ein guter Vater. Ihre Interessen wurden zu seinen Interessen. Das Wichtigste in seiner Methode ist folgendes: Der Unterricht wird mit der praktischen Arbeit kombiniert. Seine Zöglinge erlernen einfache Berufe: Weber, Färber u.a.
Da Pestalozzi kein reicher Mann war, war sein Geld bald zu Ende. Die Schule musste geschlossen werden. Er war tief bedrückt, weil die Erziehung der Kinder das Ziel seines Lebens war. Für die Verwirklichung seiner Ideen brauchte er Geld. Was sollte er tun? Er schrieb Briefe an reiche Leute und erklärte ihnen seine Gedanken über Erziehungsfragen. Das half wenig.
Da schrieb er einen Roman. Er war dem Familienleben gewidmet. In seinem Buch beschrieb er eine gute Familie. Er zeigte Eltern, die einander achteten und ihre Kinder gut erzogen. Das Buch hatte Erfolg. Es wurde mit großem Interesse gelesen. Dieses erste Buch von Pestalozzi war ein populärer Erziehungsroman für Erwachsene. Man schickte ihm Geld, und er errichtete noch eine Schule für Waisen und gleichzeitig ein Institut für Lehrer. Hier arbeitete er die Methode des Anfangsunterrichts aus. Die wichtigsten Prinzipien waren: 1) Verbindung des Unterrichts mit der praktischen Arbeit; 2) Nähe zur Natur; 3) Erziehung eines harmonischen, vielseitigen Menschen.
Pestalozzi schrieb mehrere pädagogische Werke und noch einige Romane. Seine theoretische Arbeit verband er immer mit der praktischen Arbeit als Lehrer und Erzieher. Er wiederholte mehrmals, dass er kein Schriftsteller war, sondern ein Lehrer und Erzieher.
Er starb im Alter von 81 Jahren. Er wird von seinem Volke immer geehrt und geliebt. Die Schweizer sind sehr stolz auf Pestalozzi. In diesem kleinen Land gibt es drei Pestalozzi-Denkmäler.
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Вариант 2.
Jacob und Wilhelm Grimm (die Brüder Grimm)
Die Brüder Grimm werden sehr oft zusammen genannt, weil sie ihr Leben lang zusammen blieben und gemeinsam an mehreren bedeutenden Werken arbeiteten. Sie waren fast gleich alt. Jacob wurde am 4. Januar 1785 und Wilhelm am 24. Februar 1786 in dem hessischen Städtchen Hanau geboren. Ihr Vater war Jurist, Großvater und Urgroßvater waren evangelische Pfarrer. Sie verloren früh den Vater und wuchsen in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Da sie älter als ihre vier Geschwister waren, mussten sie für die Familie sorgen. Als der Vater starb, zogen sie in die Heimatstadt ihrer Mutter nach Kassel. Hier besuchten die Brüder gemeinsam ein Lyzeum, studierten gemeinsam Rechtswissenschaft. Immer und überall waren sie unzertrennlich. Nachdem sie ihr Studium absolviert hatten, erhielten sie Bibliothekarstellen in der Stadt Kassel. Bis spät in die Nacht hinein saßen die Brüder über den Büchern, studierten Sprachen und die altdeutsche Dichtung.
Wenn sie freie Zeit hatten, wanderten sie durch das Land. Während sie durch die Dörfer gingen, ließen sie sich von den Bauern Märchen und Sagen erzählen. Nachdem die Brüder in mühseliger langjähriger Arbeit die gesammelten Märchen und Sagen zusammengetragen hatten, konnten sie ihr Werk, das Märchenbuch, herausgeben. Der erste Band erschien zu Weihnachten 1812, der folgende – zwei Jahre später. Es waren über 200 Märchen aus verschiedenen Landschaften Deutschlands.
Im Jahre 1828 wurden die beiden Brüder Universitätsprofessoren in Göttingen. Als aber im Jahre 1837 der Kurfürst des Landes Hannover die Verfassung aufgehoben hatte, protestierten Jacob und Wilhelm Grimm mit fünf anderen Professoren gegen den Verfassungsbruch. Der Protest der „Göttinger Sieben“, wie die Professoren genannt wurden, fand in ganz Deutschland lebhaften Widerhall.
Wilhelm Grimm starb im Jahre 1859, sein Bruder vier Jahre später. Andere Gelehrte haben die Arbeit am „Deutschen Wörterbuch“ fortgesetzt. Es wurde bearbeitet, ergänzt und fast hundert Jahre später abgeschlossen. Unverändert lebendig sind aber die Grimmschen Märchen geblieben, weil sie ein großes Werk der deutschen Romantik sind.
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Вариант 3.
Robert Koch
Robert Koch gehört zu den bedeutendsten deutschen Forschern. Er lieferte für zahlreiche Krankheiten den Beweis, dass Bakterien ihre Ursache sind. Seine Forschungsarbeiten trugen wesentlich dazu bei, die medizinische Wissenschaft weiterzuentwickeln.
Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 als Sohn des Bergmanns Hermann Koch geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er an der Göttinger Universität Medizin und legte 1868 sein Staatsexamen ab. Nach Beendigung seines Studiums hatte er die Absicht, nur wissenschaftlich zu arbeiten. Um aber genügend Geld zum Leben zu haben, nahm er 1872 in Wollstein eine Stelle als Kreisarzt an. In dieser Gegend gab es viel Arbeit für ihn. Mensch und Tier brauchten ärztliche Hilfe. Das Sprechzimmer war von Robert Koch zur Hälfte als Laboratorium eingerichtet worden. Er verbrachte hier lange Abende und forschte angestrengt nach dem Erreger des Milzbrandes, einer Tierseuche, die in dieser Gegend besonders häufig auftrat. Unter einem Mikroskop wurde das Blut von Tieren untersucht, die an Milzbrand gestorben waren.
Vor Koch stand die Frage, ob die Stäbchen, die er unter dem Mikroskop gesehen hatte, die wirklichen Krankheitserreger sind. Koch züchtete die Stäbchen auf Nährböden, wozu er Rinderblut verwendete. Das ermöglichte ihm, Tiere mit reinen Milzbrandbazillen zu impfen und deren Wirkung festzustellen. 1876 konnte der Landarzt Koch das Ergebnis seiner Studien vorlegen. Zum ersten Mal war es gelungen, eine Infektionskrankheit durch ihre spezifischen Erreger zu erklären. Damit war das Programm für die künftige Seuchenforschung festgelegt.
1880 wurde Koch die Leitung des Gesundheitsamtes in Berlin übertragen. Hier standen ihm endlich genügend Laboratorien und begeisterte Mitarbeiter zur Verfügung. Als in Fachkreisen noch das Für und Wider seiner Bakterientheorie diskutiert wurde, wandte sich Koch bereits der Forschung der Tuberkulose zu, die damals eine Volkskrankheit war. Am 24. März 1882 konnte Koch in der historischen Sitzung der Berliner Physiologischen Gesellschaft seine Entdeckung des Tuberkelbakteriums bekanntgeben.
Kochs letzte Lebensjahre gehörten dem Studium tropischer Infektionskrankheiten. 1883 ist der Erreger der Cholera von ihm entdeckt worden. Zusammen mit seinen Schülern betrieb Koch umfangreiche Studien über Lepra, Cholera, Typhus, Malaria. Er arbeitete in Ägypten und in Indien. Zum Studium der Malaria, die jährlich fast zwei Millionen Tote forderte, unternahm er Forschungsreisen nach Java und Neuguinea. 1905 ist ihm der Nobelpreis verliehen worden.
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Вариант 4.
A.S.Makarenko
Anton Semjonowitsch Makarenko (1888 – 1939) ist einer der bedeutendsten Pädagogen unserer Zeit. Zugleich ist er Schriftsteller und Pädagoge in einer Person. Er stammte aus einer Arbeiterfamilie, die in der Stadt Belopolje bei Charkow wohnte. Schon mit fünf Jahren konnte der Junge fließend lesen. Einer seiner Schulfreunde erzählte später, Anton habe immer und überall Bücher gelesen.
Das Gymnasium war dem Arbeiterjungen verschlossen, und er besuchte die städtische Vierklassenschule in der Stadt Krementschug. Nach Absolvierung eines einjährigen Lehrerkursus begann er als Lehrer der zweiklassigen Grundschule zu arbeiten. Das war eine Eisenbahnschule.
Die unter den Eisenbahnern verbrachte Zeit war für die weitere Entwicklung des großen Pädagogen eine wichtige Etappe. Schon damals formten sich die Grundzüge seiner Pädagogik. Er schenkte in der Eisenbahnschule der kollektiven Erziehung besondere Aufmerksamkeit. Hier erwies sich bald die außergewöhnliche pädagogische Begabung Makarenko. Zeitgenossen betonten, wie gut er es verstand, jeden einzelnen Schüler zu beobachten und doch gleichzeitig die Klasse als ein Ganzes zu sehen.
Im Jahre 1914 begann A.S.Makarenko das Studium am Lehrerbildungsinstitut in Poltawa. Hier äußerten sich ernste literarische Neigungen Makarenkos. Seine erste in der Institutszeit entstandene Erzählung schickte er Maxim Gorki zu. In seiner Antwort schrieb Gorki: „Versuchen Sie, etwas anderes zu schreiben“. Über diese Antwort betrübt, schwor sich Makarenko, nie wieder etwas zu schreiben. Aber später bekannte er selbst, der schriftstellerische Drang sei in ihm stärker gewesen als sein Wille.
A.S.Makarenko richtete sich in seinem pädagogischen Wirken nach dem Prinzip der Achtung vor dem Zögling als Menschen. Er sah einen Grundpfeiler jeder Erziehungsarbeit darin, hohe Anforderungen zu stellen, an denen der Mensch zu wachsen hat. Daraus resultierte seine besondere Aufmerksamkeit für die Arbeit als erzieherischen Faktor. Die Bücher von Makarenko („Das pädagogische Poem“, „Flaggen an den Türmen“, „Buch für Eltern“ u.a.), seine Artikel, seine pädagogische Tätigkeit setzten die besten Traditionen der großen demokratischen Pädagogik und Literatur fort. Er ist gleichzeitig als Wegbereiter der neuen Sowjetpädagogik zu bezeichnen.
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Вариант 5.
Adolf Diesterweg
Adolf Diesterweg ist der bedeutendste Vertreter der fortschrittlichen bürgerlichen Pädagogik in Deutschland. Als Vorkämpfer einer bürgerlich-demokratischen Schulreform forderte Diesterweg einen Unterricht im Geiste Pestalozzis und eine gründliche Aus- und Weiterbildung der Lehrer, deren soziale Stellung er heben wollte.
Alle genialen Erziehungsideen und – programme, von dem aufstrebenden Bürgertum zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert entwickelt und von Diesterweg in ein System vereint, sind mit Recht als Höhepunkt der klassischen bürgerlichen Pädagogik zu bezeichnen. Diesterweg entfaltete eine reiche publizistische Tätigkeit und verfaßte zahlreiche pädagogische Schriften. Er verlangte achtjährige Schulbildung für alle Kinder. Im Unterricht betonte er die Notwendigkeit der vom Lehrer geführten Selbständigkeit des Schülers. „Mensch sein heißt selbständig sein!“ schrieb er 1835. Von dieser Bestimmung des Menschen ausgehend, betrachtete Diesterweg die Erziehung „zur Selbständigkeit durch Selbständigkeit“ als Endzweck bei jeder Erziehung.
Diesterweg betrachtet die allseitige Entwicklung aller Kinder als oberstes Bildungs- und Erziehungsziel. Die Entfaltung aller Kräfte der Kinder soll der Erziehung zur Humanität und zum stetigen Dienst für die Gesellschaft beitragen. Diesem Ziel hatte bei Diesterweg jede Erziehung und jeder Unterricht zu dienen.
Dem Anfangsunterricht widmete er dabei besondere Aufmerksamkeit. Da es sich um eine der schwersten Aufgaben handelt, empfahl er, mit diesem Unterricht den erfahrensten Lehrer zu betrauen. Die Hauptaufgabe des Anfangsunterrichts sah er in der Ausbildung der Grundfertigkeiten und damit der Schaffung eines festen Fundaments für die nachfolgende Bildung: „Der die Bedürfnisse des Lebens kennende Lehrer übt seinen Schülern das, was sie im Leben brauchen, so fest ein, dass sie es nie wieder vergessen“.
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Вариант 6.
Wassili Alexandrowitsch Suchomlinski
(1918 – 1970)
In dem Nachwort an den deutschen Leser des Buches „Mein Herz gehört den Kindern“ schrieb Suchomlinski über sich selbst: „Der Aufgabe, glückliche Menschen zu erziehen, ist mein Leben gewidmet. Für mich bedeutet es das höchste Glück, mit Kindern zusammen zu sein“. Nach den Quellen seiner vielseitigen und schöpferischen pädagogischen Tätigkeit befragt, sagte er, zwei Gefühle hätten ihm Kraft gegeben: die Liebe und der Haß, die Liebe zu den Kindern und der Haß gegenüber dem Faschismus, gegenüber der Unmenschlichkeit.
Suchomlinski wurde während des Großen Vaterländischen Krieges als Offizier schwer verwundet. Seine Frau und sein Sohn wurden von den Faschisten gequält und schließlich ermordet. Trotz der furchtbaren persönlichen Erlebnisse bekannte er sich als Freund der DDR und Verehrer der humanistischen Traditionen des deutschen Volkes. Er erlebte später bei seinen Aufenthalten in der DDR „eine Welt der unversöhnlichen Feindschaft gegenüber dem Faschismus“ und gewann viele Freunde in diesem Land.
Das Gorki-Wort an der äußeren Wand der Dorfschule in Pawlysch: „Nur in der Arbeit zeigt sich die Größe des Menschen“— es war eines der Grundprinzipien, nach denen Suchomlinski handelte. Diese Worte bestimmten auch die gütige Atmosphäre der von ihm seit 1948 geleiteten Schule. Er erlangte als Lehrer, Schuldirektor und Wissenschaftler in kurzer Zeit eine hohe pädagogische Autorität. Sein gesamtes Lebenswerk durchzieht der Gedanke, die politische Erziehung sei eng mit der Erziehung in der Arbeit und durch die Arbeit verbunden.
Seine Erfahrungen systematisierend, behauptet er, die Erziehung zur Arbeit beginne an der Schulbank, am Buch. Das Allerwichtigste für die Erziehung ist es zu erreichen, daß das Kind, der Jugendliche sich bei Nichtkönnen schämt und Faulheit und Ziellosigkeit verachtet. Nichtstun sei zu verachten. Hätte der Schüler diese Wahrheit nicht begriffen, würden ihn keine Ketten an die Schulbank binden. Die produktive Arbeit für den Schüler müsse „geistiges Bedürfnis“ sein.
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