Задание 12. Прoчтите и переведите текст. Используйте пояснения к тексту
Die ersten Universitäten in Europa
1. Die Bezeichnung Universität (von lateinisch universitas ‚Gesamtheit‘) charakterisierte zunächst nur eine umfassende Bildungseinrichtung (universitas literarum ‚Gesamtheit der Wissenschaften‘). Daneben entstand eine zweite Namensdeutung (universitas magistrorum et scholarium ‚Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden‘).
2. Die ersten Universitäten in Europa entstanden im hohen Mittelalter. Sie sollten der Entwicklung der Wissenschaften dienen und ihren Studenten wissenschaftsbezogene Berufsqualifikationen vermitteln. Sie hatten das Recht zur Selbstverwaltung und zur Erstellung von Studienplänen. (Akademische Freiheit) Sie hatten auch das Privileg der Verleihung akademischer Grade (zum Beispiel Doktorgrad). Das heißt Promotionsrecht. Die Studenten waren vom Militärdienst befreit. Die ersten Universitäten wurden von den Klostern und den Sponsoren finanziert. Die Finanzierung hatte die Form von Stipendien oder Geschenken. Die Universitäten hatten Steuerfreiheit.
3. Die Universitäten entstanden aus dem christlichen Bildungswesen des mittelalterlichen Westeuropas. Die Universität gilt als eine klassisch europäische Schöpfung. Die Ursprünge liegen in den Kloster- und Domschulen, welche bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen. Im Laufe der Zeit haben sich die Struktur und die Fachbereiche der Universitäten erweitert und verändert. Mit dem Aufkommen der Universitäten wurde das Wissensmonopol der Kirche und der Klöster durchbrochen. Die universitäre Lehre vor allem in Mittel- und Nordeuropa wurde aber noch bis den Beginn der Neuzeit hinaus von den geistlichen Orden und dem Klerus beeinflusst.
4. Die ersten Universitäten finden wir im 11. Jahrhundert in Italien. Hier bildeten einige wenige Gelehrte (meist weniger als fünf) Adelssöhne in einem Fach aus, nämlich Kirchenrecht, weltliches Recht und Medizin. Die Studierenden der Universität hießen Scholaren. Zuerst aber studierte man in der Grundschule die lateinische Sprache, denn die Unterrichtssprache an allen europäischen Universitäten war Latein. Mit 15 – 16 Jahren (manchmal sogar mit 12) kam man an die Universität. Zu Beginn des Studiums wurden an der philosophischen Fakultät die artes liberales (Freie Künste) studiert. Das waren sieben Fächer: Logik, lateinische Grammatik, Rhetorik, Geometrie, Arithmetik, Astronomie und Musik. Erst danach wählten die Studenten aus, ob sie Theologie, Jura oder Medizin studierten. Einen Abschluss erreichten nur wenige.
5. Als älteste Universität gilt die Universität Bologna (1088) in Italien. Sie entwickelte sich durch ein langsames Zusammenwachsen kleinerer Rechtsschulen. In Bologna waren die Interessen des Kaisers für die Entwicklung einer effektiven Ausbildung von Rechtsgelehrten wichtig. In den Rechtsschulen wurden Verwaltungsfachleute herangebildet, die vom Papst unabhängig waren. Die Entwicklung der Universitäten, speziell der rechtswissenschaftlichen Ausbildung, stellte hier einen Emanzipierungsprozess vom Bildungsmonopol der Kirche dar. Im Jahr 1155 erhielt die Universität von Friedrich Barbarossa eine rechtliche Autonomie. Der Rektor (der Dominus) der Universität war für den Schutz und die Bestrafung der Dozenten und Studenten verantwortlich, und die Universität besaß ihr eigenes Gericht.
Siegel der Universität Bologna
6. Im 12. Jahrhundert breitete sich die Gründungswelle der welt- und kirchenrechtlichen Universitäten aus. Das waren Sorbonne, Paris zwischen 1150 und 1170, Oxford 1167, Cambridge 1209, Salamanca 1218, Montpellier 1220, und Padua 1222. Die Ersten Universitäten hießen Mutteruniversitäten, denn sie (besonders die Universität zu Paris) wurden Ausgangspunkt und Muster für fast alle anderen europäischen Universitäten. Die Studenten nannten ihre Universität alma mater (durch Wissen nähernde Mutter - нежная мать). Die nächste Gründungswelle fand im 14. Jahrhundert im deutschen Sprachraum statt Das waren Universität Heidelberg (1386), Universität zu Köln (1388), Universität Erfurt (1392), Universität Leipzig (1409). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es in Europa schon etwa 60 Universitäten. Die Zahl der Studenten betrug jeweils von 8 – 9 Hundert bis einige Tausend. 7. 1231 wurden in Paris zunftartige Verbände unter den Lehrern (magistri, Meistern) der Theologie, der Jurisprudenz und der Medizin anerkannt und Fakultäten genannt. Etwas später nahm auch der Verband der Artisten, das heißt der Lehrer der „sieben freien Künste“, die Verfassung einer vierten philosophischen Fakultät an. Diese Fakultät hatte bis in die spätere Neuzeit zunächst nur die Aufgabe, für das Studium einer der höheren Fachwissenschaften (Theologie, Recht, Medizin) vorzubereiten. Dementsprechend waren die Lehrer der philosophischen Fakultät (Artistenfakultät) häufig auch Scholaren in einer der oberen Fakultäten. Die Naturwissenschaften wurden bis in die Renaissance als ein Teilgebiet der Philosophie gelehrt wurden, ebenso wie die Mathematik – sowie die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und weitere Arbeitsgebiete.
Henricus de Alemannia vor seinen Schülern. Buchmalerei aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts
8. Das Studium dauerte 8 bis 12 Jahren. Die Studierenden hatten das Recht ihre eigenen Studienpläne zusammenzustellen. Die Unterrichtsformen waren Vorlesung, Repetition (Wiederholung) und Disput (Wortgefecht). In der Vorlesung las der Magister oder der Lizentiat einen Text aus einem Buch vor. Die Studierenden sollten diesen Text auch haben und mitlesen. In der Repetition wurden diese Texte ausführlich erläutert und kommentiert. In dem Disput sollten die Studenten Fragen zu bestimmtem Thema stellen und beantworten und Argumenten pro und contra finden. Ursprünglich hatten die Universitäten keine eigenen Räume. Der Unterricht fand in Klostern oder manchmal unter freiem Himmel statt. Die Studenten wohnten in den Kollegien. Das waren kirchliche Anstalten, wo die Studenten freien Unterhalt, Lehre und Beaufsichtigung fanden. Später fand hier auch der Unterricht statt. In Deutschland hießen diese Anstalten Bursen. Zusätzlich zu Kollegs- oder Bursenangehörigen gab es im Mittelalter die sogenannten fahrenden Schüler unterschiedlichster Alters- und Bildungsstufen. 9. Vorrecht der Fakultäten war die Verleihung akademischer Grade. In Paris waren drei Hauptgrade, die der Bakkalarien (Bakkalaureen), Lizentiaten und Magister (Meister). Die Bakkalarien wurden von den Magistern ernannt; der Grad eines Lizentiaten wurde nach einer Prüfung durch die Fakultätsmeister erteilt und durch die Bischöfe zuletzt nur bestätigt. Nur die Magister hatten das Recht, als Lehrer ihrer Fakultät aufzutreten. Sie hießen auch oft Doktoren. Die Ernennung zum Doktor wurde als Promotion bezeichnet. Diese fanden meistens unter festlichen Zeremonien statt, als Zeichen der Doktorwürde wurde der Doktorhut überreicht. Пояснения к тексту1. der Magister –s, = / der Meister –s, = магистр (1. учитель; 2. ученая степень) der Lehrende -n, -n , der Lehrer –s, = учитель, обучающий der Lernende -n, -n, der Student –en, -en учащийся, студент der Scholar –en, -en схолар, (странствующий) студент (сравните: школяр) 2. die Promotion присуждение (получение) ученой степени (после защиты диссертации) das Promotionsrecht право присуждать ученую степень 3. die Kloster- und Domschulen школы при монастырях и соборах der geistliche Orden -s, = религиозный, церковный орден der Klerus духовенство, клир 4. die Theologie теология, богословие 5. der Papst папа (римский) Friedrich Barbarossa Фридрих Барбаросса 7. zunftartige Verbände гильдии, корпоративные союзы 8. der Lizentiat лиценциат (преподаватель университета, читающий лекции, но не имеющий ученой степени)
Задание 13. а) Озаглавьте абзацы. б) составьте план по одной из тем. в) подготовьте сообщение по выбранной теме. Задание 14. Was wissen Sie über die ersten deutschen Universitäten? Welche Universität gilt als erste deutsche Universität? а) Прочтите и переведите текст.
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg | |
Motto | Semper Apertus |
Gründung | |
Ort | Heidelberg |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Studenten | 30.873 (WS 2012/2013) |
Jahresetat | 600,0 Mio ? (2011, inkl. Medizin) |
Website | www.uni-heidelberg.de |
Historisches Bild (um 1900) der alten Universität von 1735, heute Sitz des Rektorats
Die Ruprecht-Karls-Universität ist eine Universität des Landes Baden-Württemberg in Heidelberg. Sie ist eine der ältesten europäischen Universitäten und die älteste in Deutschland. Am 23. Oktober 1385 erhielt Heidelberg das Gründungsprivileg von Papst Urban VI. Seit ihrer Gründung im Jahr 1386 bestand sie über Jahrhunderte aus vier Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin, Philosophie). Erst im Sommersemester 1891 kamen die Naturwissenschaften als fünfte eigenständige Fakultät hinzu. 1969 wurde sie in 16 Fakultäten aufgegliedert. Seit dem Jahr 2002 gibt es 12 Fakultäten. Im QS World University Rankings 2011/2012 war die Universität Heidelberg die beste deutsche Universität und belegte weltweit Platz 53. In anderen Rankings war die Universität Heidelberg in den letzten Jahren durchgängig unter den besten drei Hochschulen in Deutschland. Gründungsphase.Gegründet wurde sie von Kurfürst Ruprecht I. im Jahre 1386, um seinem Territorium (der Pfalz am Rhein) einen geistigen Mittelpunkt zu geben, Fremde anzuziehen und Kirchen- und Staatsdiener im eigenen Lande auszubilden. Die ersten Professoren der jungen Universität kamen aus Paris und Prag. Am 18. Oktober begann das Studium mit einer kirchlichen Messe, am Tag darauf wurden die Vorlesungen aufgenommen. Die Universität litt zunächst unter erheblichen Raumproblemen, die Vorlesungen fanden im Augustiner- und im Franziskanerkloster statt. Zur Finanzierung der Universität gründete Kurfürst Ruprecht III. das Stift, die Heiliggeistkirche diente zugleich als Universitätskirche. Die Kurfürsten sorgten für ihre Universität und führten wichtige Universitätsreformen durch: An der theologischen Fakultät durfte nun auch der Realismus gelehrt werden. Zugleich wurde an der juristischen Fakultät nun neben dem kirchlichen auch das weltliche Recht gelehrt. Um 1510 stiftete man das langlebigste der frühen Stipendien an der Universität, das bis 1949 bestand. Die Universität hat sich in den letzten Jahren auch durch ihre vielen Kliniken und durch Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen guten Ruf im Bereich der Medizin, aber auch in der Neurobiologie und Physik, der Mathematik und Informatik, den Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre verschafft. Als erste deutsche Universität gründete sie Niederlassungen im Ausland, die den guten Ruf der Universität weltweit fördern sollen, so zum Beispiel in Ägypten, Chile oder Massachusetts (USA). Die Bibliotheken der Universität Heidelberg. Der Ursprung der heutigen Universitätsbibliothek Heidelberg geht in das Jahr der Gründung der Universität 1386 zurück. 1901 bis 1905 wurde ein Gebäude speziell für die Universitätsbibliothek errichtet und später vielfach erweitert. Die Universitätsbibliothek ist heute die Zentralbibliothek im Bibliothekssystem der Universität Heidelberg. Die Universitätsbibliothek (Hauptbibliothek) und die dezentralen Bibliotheken bilden ein einheitliches Bibliothekssystem. Die Aufgabe der Universitätsbibliothek ist die umfassende Literaturversorgung der Angehörigen der Universität Heidelberg für Forschung und Lehre. Die Bestände der Bibliothek überschritten 1934 die Millionengrenze und heute sind es über 3 Millionen Bücher und Zeitschriften, über 480.000 sonstige Materialien wie Mikrofilme und Videos sowie rund 6.600 Handschriften. In den dezentralen Bibliotheken (davon 11 Bibliotheken mit über 100.000 Bänden) stehen weitere 3 Mio. Bände. Insgesamt umfasst dаs Heidelberger Bibliothekssystems über 6 Mio. Medien. Jährlich greifen über 39.000 aktive Benutzer mit rund 1,7 Millionen Ausleihen auf ihre Bestände zurück (Zahlen von 2008).
Haupteingang der Universitätsbibliothek Heidelberg
Das konventionelle Bücherangebot wird längst durch zahlreiche elektronische Serviceleistungen ergänzt: rund 49.500 Elektronische Zeitschriften und 1.950 Datenbanken können von Universitätsangehörigen elektronisch genutzt werden. Die UB hat ca. 170 Personalstellen (viele Personen mehr durch Teilzeitstellen). б) Составьте план прочитанного текста.Задание 15. a) Переведите текст. Ruprecht – Karls – Universität HeidelbergDie Älteste: Die Ruprecht – Karls – Universität wurde 1386 gegründet, bietet Tradition und Weltoffenheit zugleich. Statistik: über 30 000 Studierende, davon über 10 Prozent Ausländer. Zahlreiche Gastdozenten. Große Köpfe: acht Nobelpreisträger. Lange Tradition berühmter Professoren: Hegel, Max Weber, Dibelius, Jaspers, Alfred Weber, Bunsen, Helmholz. Stärken: Biologie, Medizin, Jura, Physik, Altertumswissenschaft. Außerdem: Europäisches Molekular-Biologie-Labor, Deutsches Krebsforschungszentrum, sechs Max-Planck-Institute, neun Sonderforschungsbereich, Bibliothek mit 80 CD-Datenbanken. Plus: romantische Altstadt, kurze Wege. Nachteil (minus):
б) Используйте текст как тезисы при подготовке рассказа об университете Гейдельберга. в) Найдите информацию об университетах Германии: Die Größte:Ludwig – Maximilians – Universität München Die Jüngste:Universität Erfurt Die Innovative:Technische Universität DresdenDie Fernuniversität:Haagen
Урок 8. Soziologische Fakultät / Социологический факультет