Text 11. Zahlungsformen in der BRD
Die Form der Zahlung ist grundsätzlich davon abhängig, ob die zahlende und / oder empfangende Person ein Konto haben oder nicht.
Zu den Zahlungsformen gehören Barzahlung, halbbare Zahlung und bargeldlose Zahlung.
Barzahlung
Die direkte Übergabe von Bargeld hat vorwiegend im Handel und zwischen Privatleuten eine Bedeutung. Bei der Barzahlung von Hand zu Hand sollte der Zahlende grundsätzlich auf einer Quittung bestehen. Nur diese garantiert ihm einen späteren Nachweis der Bezahlung. Die Barzahlung von Hand zu Hand ist kaum noch üblich. Die hohen Kosten sowie Risiken durch Verlust, Diebstahl oder falsches Zählen sprechen eher für andere Zahlungsmöglichkeiten. Die Zahlungsarten wie die Barzahlung durch die Übersendung eines Wertbriefes und die Barzahlung durch Postanweisung haben keine große Verbreitung mehr.
Halbbare Zahlung
Der Zahlschein wird als Zahlungsmittel von allen Geldinstituten (also auch dem Postbankdienst) angeboten. Der Empfänger muss über ein Konto verfügen. Der Sender (Einzahler) zahlt den Betrag bar bei einem Kreditinstitut oder einem Postamt ein. Die Formulare bestehen aus einem Durchschreibevordrucksatz, von dem jeweils ein Exemplar der Einzahler, der Empfänger und das ausführende Institut erhalten.
Der Scheck ist eine unbedingte Anweisung, mit der der Aussteller ein Geldinstitut anweist, zu Lasten seines Kontos an den Einreicher einen bestimmten Betrag auszuzahlen.
Wird der Scheck bei Vorlage bar ausgezahlt, handelt es sich um einen Barscheck (halbbare Zahlung), wird der Betrag dagegen dem Konto der einreichenden Person gutgeschrieben, handelt es sich um einen Verrechnungsscheck (bargeldlose Zahlung). Der Scheckbetrag wird nach Auszahlung oder Gutschrift dem Konto der ausstellenden Person belastet.
Eine Sonderforme des Schecks ist der bestätigte Landeszentralbankscheck.
Beim bestätigten Landeszentralbankscheck bestätigt die Landeszentralbank besonders kreditwürdigen Kunden deren Schecks und garantiert damit die Einlösung innerhalb von 8 Tagen. Dieses Zahlungsmittel gewährt dem Empfänger die volle Sicherheit für die Einlösung und ist damit praktisch wie Bargeld verwendbar.
Bargeldlose Zahlung
Bei dieser Zahlungsform nimmt weder die zahlende noch die empfangende Person Bargeld in die Hand. Die Zahlung erfolgt per Übertragung von Buchgeld. Voraussetzung ist, dass Zahler und Empfänger über ein Konto bei einem Geldinstitut verfügen.
Die Überweisung ist ein Auftrag an ein Geldinstitut, vom Konto des Auftraggebers einen bestimmten Betrag auf das Konto des Empfängers zu überweisen.
Der Wechsel ist eine Urkunde, der die unbedingte Anweisung eines Gläubigers (Ausstellers) an seinen Schuldner (Bezogenen) enthält, bei Fälligkeit eine bestimmte Summe an eine im Wechsel genannte dritte Person oder dessen Order zu zahlen. Der Wechsel ist bei Ausstellung eine Zahlungsaufforderung (Tratte).
Neue Zahlungsformen
Die Kreditkarten werden von bestimmten Organisationen an Personen ausgegeben, die kreditwürdig sind. Die Plastik-Karte enthält die Daten des Kunden. Die Daten der Karte werden beim Kauf auf einen Durchschreibebeleg gebracht. Der Käufer unterschreibt den Beleg, der Verkäufer vergleicht die Unterschriften auf Beleg und Kreditkarte. Der Kunde erhält einen Beleg zur Kontrolle. Der Verkäufer behält einen Beleg und sendet zwei weitere Exemplare an die Kartenorganisation. Diese schreibt dem Verkäufer den Kaufpreis unter Abzug einer umsatzabhängigen Provision und Bearbeitungsgebühr gut. Der Käufer wird dagegen auf seinem Bankkonto mit dem Kaufpreis belastet und erhält einen Kontrollbeleg zugeschickt. Von den Karteninhabern verlangt die Kreditkartenorganisation eine Jahresgebühr.
Eine Reihe von Betrieben des Einzelhandels geben an Kunden auf deren Antrag Kundenkarten heraus, die im Prinzip genauso funktionieren wie die Kreditkarte. Der Vorteil für den Handel liegt darin, dass die umsatzbezogene Provision für die Kreditkartenorganisation entfällt.
Der Vorteil dieser Zahlungsformen liegt für den Handel und den Verbraucher vor allem darin, dass nicht mehr mit Bargeld gezahlt wird. Der Besitz von Bargeld beinhaltet das Risiko des Verlustes durch Diebstahl, falsches Zählen und Verlieren. Für den Handel ergibt sich der zusätzliche Vorteil der Zeitersparnis.