M u s t e r d e r A n a l y s e. 1. Heinz kann nach Italien gefahren sein

1. Heinz kann nach Italien gefahren sein. – Das Verb können wird in diesem Satz zum Ausdruck einer subjektiven Aussage, und zwar einer Vermutung, gebraucht, die auf einer Möglichkeit beruht. Man kann diese Äußerung folgenderweise umschreiben: Es ist nicht ausgeschlossen, dass Heinz nach Italien gefahren ist.

2. Die Kommission soll neue Vorschläge ausgearbeitet haben. – Das Verb sollen gibt in diesem Satz die fremde Behauptung wieder, von der sich der Sprechende distanzieren will. Dieser Satz ist durch den Satz Ich habe gelesen, dass die Kommission neue Vorschläge ausgearbeitet hat zu umschreiben.

3. Hubert will den Atlantik durchschwommen haben. – Das Verb wollen drückt die Aussage aus, in der das Subjekt etwas über sich berichtet, aber der Sprechende bezweifelt die Glaubwürdigkeit dieser Behauptung: Hubert behauptet, dass er den Atlantik durchschwommen hat, aber ich glaube ihm kein Wort.

4. Ich muss heute noch einen Freund in der Klinik besuchen. – Das Verb müssen wird in diesem Satz in seiner objektiven Bedeutung gebraucht und drückt die Notwendigkeit aus.

Ü b u n g e n

1. Lesen Sie die Sätze und analysieren Sie die Modalverben. Übersetzen Sie die Sätze ins Russische.

1. Sie können mit Ihrer Behauptung Recht haben. 2. Ihr könnt weiter spielen, ich habe nichts dagegen. 3. Es dürfte sehr schwer sein, ihn zu einer Meinungsänderung zu bewegen. 4. Er will sie früher auf einer Reise kennen gelernt haben. 5. Ich mag 20 Jahre alt gewesen sein, als ich zum ersten Mal nach Deutschland gereist bin. 6. Wer nicht hören will, muss fühlen. 7. Es muss sehr lange her sein, denn ich erinnere mich daran nicht. 8. Diese Wohnung ist frisch renoviert und modern eingerichtet. Sie gefällt mir. Was mag die Miete kosten? 9. Wenn sie pünktlich weggefahren sind, können sie mit ihrem Wagen jetzt zwischen Köln und Düsseldorf sein. 10. Ich mag bittere Schokolade. 11. Da hält der Bus. Damit muss Peter angekommen sein. 12. Vor vielen Jahren soll hier eine hölzerne Kirche gebaut worden sein, aber man soll mit dem Bau bald aufgehört haben. 13. Peter dürfte nach Hause gefahren sein, denn es sind Ferien.

2. Ziehen Sie Schlussfolgerungen aus den gegebenen Situationen. Beachten Sie die Zeitverhältnisse.

M u s t e r: Man schreit im Kinderzimmer nicht. → Die Kinder müssen schon längst schlafen.

Die Straßen sind nass. → Es muss geregnet haben.

1. Die Wände sind neu tapeziert. Es riecht nach frischer Farbe. →

2. Am Hauseingang steht ein Krankenwagen. →

3. Mitten auf der Straße liegen viele Scherben. →

4. Der Sohn hat Schnupfen. Sein Kopf tut ihm weh. →

5. Mein Freund war auf der Dienstreise. Aber schon heute brennt das Licht in seinem Fenster. →

6. Mein Vater arbeitet von 8 bis 16 Uhr in seinem Büro. Jetzt ist 11 Uhr morgens. →

7. Am Straßenrand stehen zwei beschädigte Autos. →

8. Als ich mich dem Geschäft näherte, sah ich kein Ein- und Ausgehen mehr. →

9. Die Jungen sind rot vor Wut. Ihre Kleidung ist schmutzig und zerrissen. →

10. Die Frau hat verweinte Augen. Sie hält ein Brief in der Hand. →

3. Ersetzen Sie die Ausdrücke der Überzeugung durch das Modalverb müssen.

1. Sie ist fest überzeugt, dass er krank ist. 2. Ich bin mir sicher, dass sie sich die Bücher in der Universitätsbibliothek schon ausgeliehen hat. 3. Die Freunde sind überzeugt, dass Anitas neuer Freund sehr reich ist. 4. Das steht für mich fest, dass deine Doktorarbeit positiv beurteilt wird. 5. Zweifellos ist unser Chef heute auf der Messe in Frankfurt am Main. 6. Sicherlich ist das Christians Verlobte. 7. Ganz bestimmt fährt Alexander kurz in die Schweiz. 8. Es ist sicher, dass meine Schwester im nächsten Monat heiratet.

4. Ersetzen Sie die Ausdrücke der Vermutung durch das Modalverb dürfen.

1. Vermutlich ist Hans schon im Büro. 2. Es wird vermutet, dass das Ergebnis stimmt. 3. Da er schon über 2 Stunden weg ist, kommt er wahrscheinlich gleich wieder. 4. Es sieht danach aus, dass Max das Abitur ohne Schwierigkeiten besteht. 5. Wahrscheinlich hat sich Peter verlaufen, weil er noch nicht da ist. Dazu kennt er die Stadt nicht. 6. Der Reporter vermutet, dass der gute Fußballspieler zu einem anderen Verein wechseln wird. 7. Es scheint so, dass die Kinder schon im Bett sind. 8. Ich bin ziemlich sicher, dass es ein Irrtum ist.

5. Ersetzen Sie die Ausdrücke der Vermutung durch das Modalverb können.

1. Es ist möglich, dass es mit unserem Urlaub auf der Insel Sylt im Oktober klappt. 2. Möglicherweise hat er dich mit deiner neuen Frisur nicht erkannt. 3. Es besteht die Möglichkeit, dass ich dich vom Bahnhof abhole. 4. Es ist denkbar, dass unser Haus renoviert wird. 5. Petra geht vielleicht ins Kino. 6. Diese Aufgabe ist eventuell zu erfüllen. 7. Ich halte es für möglich, nach Brest per Anhalter zu fahren. 8. Ich glaube, er hat die Fahrkarte nicht gekauft.

6. Nennen Sie die möglichen Ursachen des Sachverhalts.

M u s t e r: Am Straßenrand steht ein Auto. → Es kann kaputt sein./Der Autofahrer kann aus dem Auto ausgestiegen sein./Der Autofahrer kann falsch geparkt haben.

1. Als die Mutter von der Arbeit nach Hause kam, war der Sohn noch nicht zu Hause. →

2. Meine Freunde verspäten sich. →

3. Linda ist heute zum Unterricht nicht gekommen. →

4. Die Frau schleppt eine schwere Tasche. Was hat sie drin? →

5. Der Junge sitzt im Park auf der Bank und weint. →

6. Zwei beste Freundinnen gehen durch die Straße und lachen. →

7. In der Klasse ist ganz still geworden. →

8. Auf dem Marktplatz sind viele Leute. →

9. Die Frau ist feierlich angezogen. →

10. Spät in der Nacht brennt das Licht bei Ihren Nachbarn. →

11. Peter fährt schon 2 Tage ein neues Auto. →

7. Beantworten Sie die Fragen. Gebrauchen Sie dabei das Modalverb mögen.

M u s t e r: Wann ist Ihre letzte Reise nach Rom gewesen? (1998) – Meine letzte Reise nach Rom mag im Jahr 1998 gewesen sein.

1. Wie alt bist du gewesen, als deine Familie in eine andere Stadt umgezogen ist? (6 Jahre alt) 2. Ist Anna krank? 3. Wie alt war dein Sohn, als ich ihn das erste Mal gesehen habe? (3 Monate alt) 4. Seit wann spielst du Tennis? (15 Jahre) 5. Wann bist du zum ersten Mal mit dem Zug gefahren? (1985) 6. Wie alt war der LKW-Fahrer, der dich mitgenommen hatte? (über 40) 7. Stammt er aus Russland? 8. Wie alt ist deine Mathematiklehrerin? (noch keine 40) 9. Ist der Mann dort drüben der neue Physiklehrer?

8. Bringen Sie Ihre Zweifel an den Behauptungen mit dem Modalverb sollen zum Ausdruck.

M u s t e r: Gerüchten zufolge wird der neue Kollege bald unser Büro leiten. → Der neue Kollege soll bald unser Büro leiten.

1. Hast du schon gehört? Man munkelt, dass unser neuer Kollege in Harvard studiert hat. 2. Über ihn wird erzählt, dass er das Studium in Rekordzeit beendet hat. 3. Es heißt, dass er seine Diplomarbeit in nur drei Monaten geschrieben hat. 4. Man sagt, dass er seine Karriere schon ab dem zweiten Semester vorbereitet hat. 5. In der Kantine habe ich gehört, dass er schon jetzt der Liebling vom Chef ist. 6. Angeblich hat er seinem Chef schon viele Verbesserungen vorgeschlagen.

9. Ersetzen Sie das Modalverb sollen durch die Alternativen mit derselben Bedeutung.

M u s t e r: Die Kommission soll den Vorschlag abgelehnt haben. → Laut eines Zeitungsberichtes hat die Kommission den Vorschlag abgelehnt.

1. Die Mehrwertsteuer soll bald schon wieder erhöht werden. 2. Über diese Möglichkeit soll in der letzten Parlamentssitzung diskutiert worden sein. 3. Innerhalb der Regierung sollen es noch Meinungsverschiedenheiten über den Zeitpunkt gegeben haben. 4. Der Wirtschaftsminister soll gegen eine sofortige Erhöhung sein. 5. Alle Alternativen sollen geprüft worden sein. 6. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer soll nur 1,5 Prozent betragen.

10. Äußern Sie ihre kritische Stellungnahme den Behauptungen gegenüber. Gebrauchen Sie dabei das Modalverb wollen.

M u s t e r: Der Zeuge behauptet etwas, aber man ist nicht sicher, ob er die Wahrheit spricht: „Ich habe ein Geräusch gehört“. → Der Zeuge will ein Geräusch gehört haben.

1. „Ich habe den Unfall genau gesehen.“ 2. „Ich bin an jenem Abend zufällig in diese Kneipe gekommen.“ 3. „Ich kenne den Angeklagten nicht.“ 4. „Ich habe alles beobachtet.“ 5. „Ich bin schon oft diese Strecke gefahren.“ 6. „Plötzlich habe ich einen Schuss gehört.“ 7. „Ich kann mich nicht mehr genau erinnern.“

11. Ersetzen Sie das Modalverb wollen durch die Alternativen mit derselben Bedeutung.

M u s t e r: Er will einen Unfall gehabt haben. → Er behauptet, dass er einen Unfall gehabt hat.

1. Sie will einen Fehler entdeckt haben. 2. Paul will von der ganzen Sache nichts gewusst haben. 3. Sie will im Lotto gewonnen haben. 4. Herr Müller will in diesem Winter im Ausland gewesen sein. 5. Das Nachrichtenmagazin „Fakten“ will als erstes Presseorgan davon erfahren haben. 6. Sie will große Teile ihres Vermögens an ihre Enkelkinder vermacht haben.

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