Allgemeine physiologische wirkungen des wanderns

№ 3

Sportwandern hat wie jede Körpererziehung das Ziel, die Leistungsfähigkeit des Organismus zu verbessern und zu erhalten, und bewirkt eine erhöhte Leistungsfähigkeit und eine stärkere Widerstandskraft des Organismus. Dieser Einfluß wurde in Bulgarien eingehend untersucht.

Stoitschew und Marinow stellte z.B. einen engen Zusammenhang zwischen Touristikausübung und Gesundheitszustand fest. 87% der befragten aktiven Touristen bewerteten ihren Gesundheitszustand mit „Gut“ oder „Ausgezeichnet“, nur 13% nannten ihn „Befriedigend“ oder „Unbefriedigend“, niemand bezeichnete ihn als „Schlecht“. Schätzungen der Nichtaktiven betrugen für die gleichen Sachverhalte: 71% und 29% (davon 2% „Schlecht“). Eine weitere Untersuchung verglich in Einzelheiten den Gesundheitszustand von 600 aktiven Touristen und Nichttouristen aus dem jeweils gleichen Industriebetrieb. Im Zeitraum von 2 Jahren war die durchschnittliche Anzahl der Erkrankungen bei den Nichttouristen um das 2 fache höher als bei den Touristen, und die „durchschnittliche Krankheit“ dauerte nur halb so lange wie bei den Nichttouristen. Bekannt ist, daß viele Touristen bis ins hohe Alter hinein beachtliche körperliche Leistungen vollbringen. So nahmen 13 bulgarische Touristen im Alter von 55 bis 80 Jahren an einer 700 km langen Wanderung über das Balkan-Gebirge teil, die über 130 Erhebungen zwischen 1 500 m und 2 700 m führte. Diese Beispiele zeigen beeindruckend die positiven Wirkungen des Wanderns auf den Allgemeinzustand des menschlichen Organismus. Sie lassen den Schluß zu: Aktive Touristen besitzen im Durchschnitt eine erhöhte körperliche Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter und eine bessere Abwehrkraft gegen viele Krankheiten.

Die angeführten Beispiele sollten Funktionäre und Aktive im Verein mit Ärzten anregen, ähnliche Untersuchungen im eigenen Betrieb vorzunehmen. Die Ergebnisse sollten in der BGL1 und Sportkommession ausgewertet werden, mit dem Ziel, weitere Werktätige für das organisierte und systematisch betriebene sportliche Wandern zu gewinnen.

Texterläuterung

1. BGL (Betriebsgewerkschaftsleitung)- профком предприятия

WELTTAG DES ROTEN KREUZES

№ 4

Der Welttag des Roten Kreuzes wird alljährlich am 8 Mai begangen. Dieser Tag ist dem Vermächtnis des Bergründers des Roten Kreuzes Henri Dunant gewidmet, der am 8. Mai 1828 in Genf geboren wurde. Der Schweizer Bankiersohn hatte1859 das grauenvolle Gemetzel der Schlacht von Solferino in Oberitalien erlebt und 1862 die Gründung von “Hilfsgesellschaften“ zur Pflege von Verwundeten „ohne Unterschied der Volksangehörigkeit durch Freiwillige“ angeregt.

Bereits 1863 trat ein „Internationales Komitee zur Unterstützung der Verwundeten“ zusammen, das im Jahre 1880 den Namen „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ annahm. 1864 wurde das Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten abgeschlossen. 1929 folgte ein Abkommen über die Behandlung von Kriegsgefangenen und zwanzig Jahre später ein Vertrag über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten. Die Genfer Abkommen bilden die rechtliche Grundlage für die Wirksamkeit des Roten Kreuzes.

DAS MÄRCHEN VOM „SCHWACHEN GESCHLECHT“

№ 5

Im Spitzensport werden die Leistungsunterschiede zwischen Männern und Frauen immer kleiner. Die Evas sind auf dem Sprung1. Sie haben sich durchgesetzt im Fußballsport, sitzen bei Formel-I-Rennen hinter dem Lenkrad, fühlen sich in der Leichtathletik wie zu Hause und lassen keine Gelegenheit aus, den Herren der Schöpfung2 zu beweisen, wie falsch es ist, den Sport als Männersache zu betrachten. Sie haben den Männern den Kampf angesagt.

Man darf annehmen, daß sich die Frau eines Tages auch in jenen leicht-athletischen Disziplinen Zugang zur olympischen Wettkampfarena verschaffen wird, die ihr heute noch verschlossen sind: im Stabhochsprung, Hammerwurf, 5000-und 10 000-Meter-Lauf. Es ist sicherlich, das größte Missverständnis zu meinen, die Mädchen erstrebten im Sport keine Wettkampfleistungen, sondern zweckfreie, schöne Bewegung: nur Gymnastik und Tanz seien daher weibliche Leibesübungen. Heute weiß man, daß bei entsprechendem Training selbst die Marathonstrecke keinerlei Gefahr für Frauen bedeutet. Freuen haben sich im Sport als ausgezeichnete „Dauerleister“3 empfohlen. In fast allen olympischen Sportdisziplinen haben die Leistungen der Frauen – gemessen an denen der Männer – einen viel stärkeren Aufschwung genommen.

Texterläuterungen

● auf dem Sprung sein – быть наготове ● den Herren der Schöpfung – сильному полу ● „Dauerleister“ – стоикие, выносливые спортсмены.

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