Stilistische Aufgabe der Wortfolge

Der Wortfolge kommen einige Aufgaben zu:

• die strukturbildende oder die grammatische bei der Gestaltung der Satzarten und Wortgruppen.

• die kommunikative bei der Angabe der Thema-Rhema-Gliederung.

• die stilistische, die vor allem die expressive Hervorhebung einzelner Satzteile sowie die Auflösung gewisser Stileffekte bewirkt.

Die letzten zwei sind voneinander nicht zu trennen und werden in ihrem Zusammenwirken behandelt.

Die Wortfolge unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten bei der Erfüllung ihrer stilistischen Leistung.

Die erste Gesetzmäßigkeit: Die Anordnung der Elemente einer Mitteilung wird von ihrem Mitteilungswert bestimmt.

In der Satzfolge verwandelt sich das Rhema eines Satzes in das Thema des darauffolgenden Satzes; aus der Endstellung rückt es in die Spitzenstellung, während die Endstellung von einem neuen Rhema besetzt wird.

Die zweite stilistische Gesetzmäßigkeit besteht im Wechsel der Ein- und Ausklammerung. Die Absonderung ist ein weiterer Begriff als die Ausklammerung. Sie erfolgt auch in dem Falle, wenn die Rahmenkonstruktion fеhlt. ( z.B. Alle Männer, von Gang und Tisch gesprungen, stehen, starr die Augen zur Tür).

Die dritte Gesetzmäßigkeit lautet: Je stärker die Neigung des entsprechenden Satzgliedes zu einer bestimmten Stellung verletzt wird, desto stärker wird das verschobene Satzglied hervorgehoben.

Die vierte Gesetzmäßigkeitbesteht in dem polyfunktionalen Charakter ein und derselben Wortfolge.

Das Subjekt an der ersten Stelle gibt die ruhige Folge von Thema – Rhema wieder. Für das Objekt, Prädikatsattribut und Adverbiale der Art und Weise ist dies eine emphatische Ausdrucksstelle.

Die Spitzenstellung des verbum finitum kündigt emotionale Rede an.

Mittel der Bildkraft.

Es gibt zwei Abarten der Bildlichkeit(общая образность): Bildhaftigkeit und Bildlichkeit (Bildhaft = anschaulich/veranschaulichend, sinnfällig; bildlich = übertragen, figürlich, uneigentlich).

Die Bildhaftigkeit erwächst aus der lexikalischen Struktur von Einzelwörtern und Wendungen aufgrund direkter (eigentlicher) Bedeutung, oft unterstützt durch die Beschaffenheit der lautlichen Hülle.

Die Bildlichkeit hingegen ist uneigentliche Rede, die erst im Zusammenhang (Kontext und Situation) eindeutig determiniert werden kann. Man findet sie sowohl in der Lexik wie in der Grammatik, wenngleich in unterschiedlichen Erscheinungsformen.

Übersichtstabelle

Stilistische Aufgabe der Wortfolge - student2.ru Stilistische Aufgabe der Wortfolge - student2.ru Stilistische Aufgabe der Wortfolge - student2.ru Bildkraft (sprachliche Bilder)

I Bildhaftigkeit II Bildlichkeit

       
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Wortwahl Tropen

aufgrund direkter aufgrund übertragener

(eigentlicher)Bedeutung (uneigentlicher) Bedeutung

       
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Stilistische Aufgabe der Wortfolge - student2.ru Vergleiche

       
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Mittel der Bildhaftigkeit

Besonders aufschlussreich ist die Betrachtung der bildhaften Verben.

z.ß gehen - trippeln („mit keinen Schritten gehen“)

trinken - nippen enthält („in kleinen Schlucken“, „mit Pausen“).

Die optischen Eindrücke sind häufig mit kinästhetischen Reizen verbunden: Der Apfel hängt auf dem Zweig – er baumelt auf dem Zweig. Aus dem statischen wird ein dynamisches Bild.

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