Der unbestimmte Artikel
Der unbestimmte Artikel ist in seiner Bedeutung dem Zahlwort ein ähnlich.
1. Das Substantiv mit dem unbestimmten Artikel bedeutet einen Vertreter
seiner Klasse. In dieser Bedeutung erscheint der unbestimmte Artikel vor
dem Substantiv, das als Prädikativ nach den Verben sein, werden, bleiben,
seltener heißen und scheinen steht.
Das Haus hier ist eine Schule. Die Tanne ist ein Nadelbaum. Dieses Wort ist ein Substantiv. Die Geschichte wird ein Skandal. Er bleibt für mich ein Vorbild.
Wenn aber das Substantiv die Zugehörigkeit eines Menschen zu einer
bestimmten Gruppe bezeichnet, steht das Substantiv ohne Artikel.
Er ist Ingenieur bei Siemens.
Er wird Lehrer.
Mein Vater ist seit dem Unfall Rentner.
2. Das Substantiv mit dem unbestimmten Artikel kann auch einen von
vielen Vertretern seiner Klasse bezeichnen. In dieser Bedeutung erscheint
oft das Substantiv in der syntaktischen Funktion eines Objekts nach den
Verben haben, brauchen und nach der Wendung es gibt.
Ich habe heute eine Vorlesung. Gibt es hier einen Parkplatz? Meine Puppe braucht ein Kleid. Ich schreibe einen Aufsatz. Er kauft eine Arznei in der Apotheke.
3. Der unbestimmte Artikel steht im Regelfall vor einem Substantiv, wenn
dessen Merkmal hervorgehoben wird (das Substantiv mit einem logisch
betonten Attribut).
Für dieses Problem kann man sich eine andere Lösung vorstellen. Ein junger Mann hat nach Ihnen gefragt. Ein zeitiger Morgen macht einen langen Tag. Ich fand ein Heft meines Bruders. Sie kaufte eine Bluse aus Seide.
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Mit dem unbestimmten Artikel gebraucht man:
a) das Substantiv mit einem Adjektiv im Komparativ
Ich habe einen älteren Bruder.
Peter hat eine bessere Lösung (als die alte) vorgeschlagen.
aber:
Im Kontext mit einer Gegenüberstellung kann der bestimmte Artikel stehen.
X und Y haben Lösungen. Y hat die bessere Lösung.
b) das Prädikativsubstantiv, das die Zugehörigkeit eines Menschen zu einer
bestimmten Gruppe bezeichnet
Sie ist eine gute Kindererzieherin.
Bis heute noch bleibt er ein hervorragender Schriftsteller.
Er wird bald ein berühmter Künstler.
4. Das Substantiv steht mit dem unbestimmten Artikel, wenn es die Prono-
men solch oder welch bei sich hat, oder die Bedeutung solch ein aufweist.
So ein schöner Tag?
Welch ein liebes Wesen!
Was für ein Pech!
Ich habe solch einen Menschen nie gekannt.
5. Das Substantiv kann die Gesamtheit aller durch dieses Substantiv
bezeichenbaren Gegenstände und jenen einzelnen Gegenstand dieser
Gesamtheit benennen.
Bei der Bezeichnung einer ganzen Gattung erfüllt der Artikel beim Substantiv generalisierende (verallgemeinernde) Funktion. Der unbes-timmte Artikel kann diese Bedeutung haben. Eine Tanne ist ein Nadelbaum.
oder:
Was ist ein Bunsenbrenner? – Ein Bunsenbrenner ist ein Gerät, das …
Ein Kind kann das noch nicht begreifen.
In dieser Bedeutung erscheint ein Substantiv beim Vergleich mit dem
Vergleichswort wie.
Sie ist schön wie eine Rose.
Er spricht wie ein Ausländer.
Du rauchst ja wie ein Schlot.
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6. Der unbestimmte Artikel kann die Bedeutung des Zahlwortes ein
übernehmen und steht bei den Substantiven, die verschiedene Maßan-
gaben nennen (ein Zeitabschnitt, ein Raumabschnitt, ein Maß, eine Portion,
eine Geldeinheit u. a.).
Warten Sie einen Augenblick, bitte!
Einen Kaffee, bitte!
Was kostet eine Fahrkarte?
7. Der unbestimmte Artikel erscheint
a) in zahlreichen phraseologischen Wendungen und Sprichwörtern
(In diesem Fall sollte man sich den Artikelgebrauch merken!)
Ein Handwerker zu Fuß ist größer als ein Edelmann zu Pferde.
Einen Bären schlägt man nicht mit einem Strohhalm.
Mit einem Handwerk kommt man weiter als mit Tausend Gulden.
b) in Phraseologismen
aus einer Mücke einen Elefanten machen
sich an einen Strohhalm klammern
alles auf eine Karte setzen
eine gute Nase für etwas haben
eine Stecknadel im Heuhaufen suchen u. a.
Der Nullartikel
Der Artikel kann vor dem Substantiv fehlen. Dann handelt es sich um die Artikellosigkeit, und zwar um den Nullartikel.
Das Fehlen des Artikels hat seinen grammatischen Sinn, denn die Nullform
des Artikels erscheint im Plural in den Fällen, in denen im Singular der
unbestimmte Artikel steht.
Diese Wörter sind Substantive.
Gibt es hier Parkplätze?
Bald haben wir schwere Prüfungen.
Kleinkinder können das nicht begreifen.
Diese Studenten werden bald Programmierer.
Man kann bestimmt bessere Lösungen finden.
Das Fenster haben Jungen aus der Nachbarschaft zerschlagen.
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Der Nullartikel steht:
1. vor den Abstrakta, die unzählbare Begriffe bezeichnen. Sie bilden keinen
Plural.
Der Patient braucht Ruhe. Er hat Geduld. Bewegung ist gesund.
aber:
a) Wenn ein Abstraktum generalisierende Bedeutung hat oder durch
die Situation konkretisiert wird, steht der bestimmte Artikel.
(Die) Not kennt keinen Gott.
Der Frieden ist das höchste Gut der Menschheit.
Schön ist die Jugend.
Die Angst, die er bekam, wurde immer größer.
Zierliche Goldstatuetten zeugen von der hohen handwerklichen
Kunst der Meister.
b) Die Abstrakta stehen oft mit dem bestimmten Artikel, um den Kasus
(meist Genitiv bzw. Dativ) anzuzeigen.
Der Patient bedarf der Ruhe.
In ihrem Gesicht lag ein Ausdruck der Unruhe.
Seine Freizeit widmet er dem Sport.
2. bei Substantiven, wenn sie lediglich genannt werden.
Wie heißt auf Russisch „Zimmer“?
Wie lautet der Plural von „Komma“? Wie dekliniert man „Student“? Gibt es Fragen zum Thema „Umweltschutz“? Was ist Schönheit?
3. beim Prädikativ ohne Attribut, wenn es die Zugehörigkeit eines
Menschen zu einer bestimmten Gruppierung bezeichnet.
Er ist Franzose. Sie wird Ärztin.
aber:
Sie ist eine gute Ärztin.
Dieser Schüler ist ein Faulpelz. (Eigenschaft)
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4. in Anrede, Aufruf oder Befehl.
Kinder, jetzt beginnen wir ein neues Thema. Herr Ober, Limonade, bitte! Hände hoch!
Dasselbe gilt für die Anrede
a) häufig im Familienkreis Ist Vater schon da? Wie geht es, Tante?
b) in den Briefen Liebe Freunde, ...
Sehr geehrte Damen und Herren, ... Werte Kollegen, ...
aber:
Eine Anredeform ohne Personennamen steht mit dem bestimmten Artikel.
Was wünscht die Dame?
Was sucht der Herr?
Genau so, wie eine Berufsbezeichnung mit dem Personennamen.
Der Dichter Heine schrieb Werke, die auch jetzt noch aktuell sind.
Der Tischler Lenz war zu Arbeitsbeginn nicht da.
5. bei Titeln, Überschriften und Aushängeschildern.
Apotheke, Kaufhaus, Drogerie
Lexikon zum Artikelgebrauch Deutsche Ü bungsgrammatik
6. oft bei Namen der Feste.
Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Silvester, Kirmes
7. wenn dem Substantiv eine Kardinalzahl folgt.
Den Zug nach Berlin finden Sie auf Gleis 8.
Lesen Sie den Text aus Lektion 3 auf Seite 14.
Er wohnt Baustraße 20.
Wir sind in Zimmer 23.
Der Bus Linie 32 verkehrt hier alle zwanzig Minuten.
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8. wenn vor dem Substantiv eine Ordinalzahl gebraucht wird, die es nicht
eindeutig identifiziert.
Kaufen Sie die Fahrkarten zweiter Klasse.
Der Sportler gewinnt meist zweite Plätze.
Ab fünfte Klasse beginnt der Englischunterricht.
9. wenn das Substantiv ein vorangestelltes Genitivattribut bei sich hat.
Deutschlands Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt.
Heute ist Opas Namenstag.
Ich kenne Monikas Freund.
Des Lektors Vortrag war interessant.
Dasselbe gilt für
a) feste Wendungen
von Gottes Gnaden, in Gottes Hand, in Teufels Namen u. a.
b) Sprichwörter
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Der Herren Krankheit ist Bauerngesundheit.
10. bei Kardinalzahlen im Plural.
Er hatte drei Töchter.
Im Stadion waren Hunderte Zuschauer. Es war eine Dame von vierzig Jahren. Ein Euro ist hundert Cent gleich.
11. Der Nullartikel steht bei zwei oder mehr Substantiven, die enge
Bedeutungsbeziehungen haben:
a) in der Aufzählung
Die Jahreszeiten sind Winter, Frühling, Sommer und Herbst.
Es kam zwischen Lehrer und Schüler zu einer Auseinandersetzung.
b) oft bei Wortpaaren und paarigen Wendungen
mit Kind und Kegel, mit Sack und Pack, mit Mühe und Not, von Tag zu Tag, in Hülle und Fülle, an Ort und Stelle, Haus und Hof, Wald und Flur; Kopf und Kragen riskieren.
12. in zahlreichen Funktionsverbfügungen (Wendungen, Wortgruppen).
Anwendung finden, Hilfe leisten, Rechnung tragen, Auskunft erteilen
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Oft drückt dabei das Substantiv mit dem Verb eine Handlung aus: Abschied nehmen, Atem holen, Feuer machen,Ski laufen,
auch mit Präpositionen
außer Kraft setzen, in Bewegung setzen, zu Ende bringen,
in Verbindung treten, in Erinnerung zurückrufen
13. Der Nullartikel steht nach einigen Präpositionen:
ablokal, temporal
ab Bahnhof; ab Montag, ab nächsten Monat
bislokal, temporal bis Juni, aber: bis zur Metrostation; bis zum Dienstag
auf, bei, gegen, mit, nach, seit, um, von … bis …, vor, zu
in Temporalkonstruktionen
auf längere Zeit, bei Tagesanbruch, gegen Mittag,
mit Anbruch des Tages, nach der Mittagspause,
seit Oktober, seit Jahren, um Mitternacht,
von Montag bis Freitag, vor Beginn der Vorstellung,
zur Jahreswende,
Gen
in Temporalkonstruktionen
Die Vögel ziehen gen Süden (Norden, Osten, Abendland).
aber: Die Vögel ziehen in den Süden/nach (dem) Süden.
Per, via
in Instrumentalkonstruktionen Schicken Sie den Brief per Luftpost. Der Transport erfolgt via Türkei.
zwecks, von … wegen
in Kausalkonstruktion
Der Patient war zwecks ärztlicher Untersuchung
ins Spital eingeliefert.
Die Angelegenheit muss von Amts wegen geklärt werden.
Je, pro
in delimitativen/beschränkenden Konstruktionen Die Bretter kosten 30 Euro je/pro Stück.
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14. in den Temporalkonstruktionen mit Substantiven Anfang, Mitte, Ende.
Ende Mai
Anfang Juni
Mitte nächsten Jahres
Er kommt erst nächste Woche/nächsten Monat/nächstes Jahr.
ähnlich: letzt-, kommend-, vergangen-15. Man verwendet den Nullartikel:
a) in den Genitivkonstruktionen
schweren Herzens, schnellen Schrittes, guter Laune;
b) in Präpositionalkonstruktionen
auf traditionelle Weise, auf Anordnung des Arztes
aus Angst, aus Liebe, aus Begeisterung
außer Atem, außer Haus
bei vollem Bewusstsein, bei Licht
durch Zufall, durch Unachtsamkeit
gemäß Gesetz, gemäß Statut, gemäß Artilkel
in (großer) Eile, in Übereinstimmung, in höchstem Maße
infolge Unfall(s), infolge Krankheit
laut Befehl, laut Verfassung
mangels Teilnahme, mangels notwendiger Geldmittel
mit schnellem Schritt, mit schwerem Herzen, mit trockenen Füßen
mit Brille, mit Absicht, mit Rücksicht, mit (gutem) Appetit
nach Maß, nach Gewicht, nach bestem Wissen und Gewissen
zu Fuß, zu Recht, zu Pferde
ohne Krawatte, ohne Wörterbuch, ohne große Mühe
trotz Gewitter, trotz Kälte
über Funk, über Satellit
unter Berücksichtigung, unter Protest
von Hand
vor Angst, vor Kälte, vor Schmerz
wegen Inventur, wegen Diebstahl(s)
wider Willen, wider alle Vernunft
16. Die Konjunktion als vor dem Substantiv steht oft mit dem Nullartikel. Man verwendet hier Glas als Baustoff. Alle betrachten ihn jetzt als Sieger.
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17. Eine Reihe von Substantiven hat meist den Nullartikel. Das sind:
A. Geographische Begriffe sächlichen Geschlechts:
1. Namen der Kontinente
Afrika, Amerika, Asien, Australien, Europa
2. Staatsnamen
Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Österreich u. a.
Die Staatsnamen als Feminina, im Plural sowie als Abkürzungen und Komposita haben den bestimmten Artikel.
die Schweiz, die Niederlande, (die) USA,
die Sowjetunion, der Vatikanstaat
3. Verwaltungseinheiten
Bayern, Mecklenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Preußen, Vorpommern, Thüringen, Tessin, Vorarlberg u. a.
Ausnahme:das Saarland (siehe auch 4b)
4. Namen zahlreicher Landschaften und Inseln
Alaska, Borneo, Kamtschatka, Korsika, Kreta, Rügen, Sachalin, Sibirien u. a.
a) Ähnliche geographische Namen können auch mit dem bestimmten Artikel stehen – das Elsass, das Ries, das Wallis u. a. – sowie Feminina und Maskulina – der Balkan, der Darß, die Krim u. a.
b)Die Landschaften auf -land haben den bestimmten Artikel.
das Rheinland, das Schwabenland, das Vogtland
5. Namen von Städten, Dörfern und Siedlungen
Athen, Berlin, Genf, Moskau, Wien, Zwickau u. a. aber: die Vatikanstadt
6. alle geographischen Namen mit dem lexikalisierten fremdsprachigen Artikel
Den Haag, Le Havre, La Paz, El Paso
Wenn die geographischen Benennungen ein Attribut bei sich haben, so stehen sie mit dem bestimmten Artikel.
das Goldene Prag, das exotische Brasilien
das Russland des XIX. Jahrhunderts
das ganze Moskau, aber: ganz Moskau, halb Moskau
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B. Personennamen
Die Personennamen (Vor- und Familiennamen, Namen der Tiere) werden in der Regel ohne Artikel gebraucht:
Goethe war der bedeutendste Vertreter der deutschen Literatur.
Hans ist mein Freund.
Hasso hat gebellt.
1. Verwandschaftsbezeichnungen mit und ohne Vornamen (vor allem
im Familienkreis)
Onkel Hans, Tante Marie, Mutter Johanna, Bruder Karl Vati kommt um 6, du musst das Mutti sagen.
2. die Konstruktionen mit Anredeformen wie Herr, Frau, Fräulein,
Kollege sowie mit akademischen Graden oder militärischen
Rangbezeichnungen mit einem Familiennamen
Herr Müller, Frau Wusch, Fräulein Schmuck, Kollege Berg; Oberst Mundri, Doktor Schmidt
ebenso: Familie Rösler
3. die Titel von Bühnenstücken, die Personennamen sind
„Egmont“ von Goethe, „Romeo und Julia“ von Shakespeare, „Don Carlos“ von Schiller, „Eugen Onegin“ von Puschkin
4. In Volksliedern, Märchen und Balladen können die Gattungsnamen wie
Personennamen mit dem Nullartikel gebraucht werden:
Tannenbaum mit grünen Fingern pocht auf niedere Fensterlein.
(H. Heine) aber:
a) Die Namen der Gestalten der Literatur, der bildenden Kunst, die
Schauspielerrollen gebraucht man mit dem bestimmten Artikel:
Wer spielt heute den Othello?
b) Die Titel von literarischen Werken, wo Personennamen vorkommen,
können sowohl mit als auch ohne Artikel stehen:
„Tonio Kröger“ (Th. Mann) „Effi Briest“ (Th. Fontane)
oder:
Ich habe „Tonio Kröger“ sehr gern gelesen. (In dem Fall wird der Gattungsname durch den Personennamen ersetzt.)
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Die Personennamen können sowohl mit dem bestimmten als auch mit dem unbestimmten Artikel stehen:
Der bestimmte Artikel steht
1. vor einem Eigennamen, wenn er ein vorangestelltes Attribut bei sich hat
Die Werke des jungen Puschkin.
2. wenn man den Kasus anzeigen will (bei mehreren Personennamen)
Anna hat der Monika das Buch gegeben. (Der) Richard schätzt (den) Karl.
oder:
Das sind die Werke der Seghers
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“
3. in der Umgangssprache auch vor Personennamen
Kennst du die Rita nicht?
Den Karl kennen alle.
Die Meiers wohnen einen Katzensprung von hier.
Es kann auch eine familiäre Färbung geben:
a) besonders bei den Namen von berühmten Persönlichkeiten
der Paganini, der Raffael, der Caruso
b) bei Spottnamen für bestimmte Völker
der Fritz, der Ivan, der Tommy.
C. Eigennamen
Vor Eigennamen kann auch der unbestimmte Artikel stehen, und zwar:
1. wenn der Eigenname als ein Markenname erscheint
Du musst dir einen Duden kaufen. Schneiders haben einen Dürer gekauft.
2. wenn der Eigenname ein Werk eines Künstlers bezeichnet
Das Orchester spielte einen Mozart. In der Galerie gibt es nur einen Rubens.
3. wenn man eine von mehreren Personen nennt
Bei uns arbeitet ein Hans Heller.
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4. beim Vergleich mit dem Vergleichswort wie
Er singt wie ein Caruso.
So kann nur ein Schiller schreiben. (nur ein Dichter wie ...)
5. wegen Uniformiertheit über eine Person
Er hat nach einer Helga gefragt. Arbeitet bei ihnen ein Karl Fischer?
6. wenn die Personennamen als Gattungsnamen gebraucht werden und
ein Adjektiv vor sich haben
Das Bild ist ein echter Rembrandt. Man braucht einen neuen Wahrig. Man spielt in diesem Theater einen erstklassigen Faust.
D. Stoffnamen
Die Stoffnamen im Singular, wenn sie ganz allgemein gebraucht werden, stehen mit dem Nullartikel.
Ich trinke gern Kaffee.
Trinkt ihr nur starken Tee?
Du musst noch Brot kaufen.
Unser Land ist reich an Erdöl.
1. Eine Stoffbezeichnung in generalisierender Bedeutung kann sowohl
den bestimmten, als auch den Nullartikel haben.
(Das) Gold ist ein Edelmetall.
2. Ein Stoffname mit einer Maßbezeichnung steht mit Nullartikel.
zwei Glas Mineralwasser, ein Kilo Mehl, ein paar Scheiben Brot
3. Wenn eine Stoffbezeichnung durch die Situation oder durch Attribute
näher bestimmt wird, so steht sie mit dem bestimmten Artikel (in der
demonstrativen Bedeutung).
Wie schmeckt dir der Kaffee? Das Brot ist frisch.
Gib mir bitte die Milch! Das Wasser aus diesem Teich stinkt.
4. Wenn der Kasus angegeben werden soll, erscheint der bestimmte Artikel
vor Stoffnamen (zur Angabe des Kasus).
Er zieht den Tee dem Kaffee vor.
die Energie des Wassers, das Atomgewicht des Kupfers
aber: Brot mit Butter
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5. Der Stoffname steht mit dem unbestimmten Artikel:
a) wenn er für die Bezeichnung einer Sorte erscheint
Das ist ein sehr herber Wein (so eine Sorte). Das ist ein Salz der Schwefelsäure.
b) wenn er eine Portion oder einen Teil bezeichnet
Herr Ober, bitte noch ein Bier!
Ich habe ein Schwarzbrot und zwei Weißbrote gekauft.
c) wenn ein Stoffname als ein Gattungsname erscheint
So ein schönes Glas!
Übungsteil
1. Setzen Sie den richtigen Artikel ein. Überprüfen Sie dann die
Variante Ihres Banknachbarn.
1.1Ich war 15 Jahre alt und wollte ... Hund haben. ... Eltern waren dagegen. Es war ... Winter und abends ziemlich früh dunkel. Ich ging an ... Abend joggen und fand ... Hund. Er war ganz schwach und guckte mich hilflos an. Wir hatten ... alte Holzhütte in ... Garten. Ich trug ... Hund in ... Dunkeln in ... Hütte, wo es ... kleinen Karton gab. Dort legte ich ... Hund hinein. Ich holte ihm ... Wasser und Futter aus ... Küche. ... Tier hatte ... großen Hunger. Es hat seit ... Tagen nichts zu fressen gehabt. Jeden Abend sagte ich zu Hause, dass ich joggen gehe. Ich ging aber mit ... Hund spazieren.
1.2Für seine Party kauft Oliver 10 Tüten ... Chips, 5 mal ... Erdnüsse, ... 3 Dosen ... Bockwürstchen, ... Eimer ... Kartoffelsalat und 30 Brötchen. Ja, damit kann ... ganze Fußballmannschaft überwintern. ... Kiste ... Bier oder ... Cola muss reichen. Da drüben auf ... Regal steht ... Apfelsaft. Oliver hat aber ... Angst, sich mit ... Apfelsaft total lächerlich bei ... Freunden zu machen. Zu ... Schluss nimmt er ... Stapel ... Plastikbecher und ... Plastikteller mit, damit ... schmutziges Geschirr nicht ... ganzen Sonntag in ... Küche herumsteht.
2. Sie laden Gäste zu einer Party ein. Beschreiben Sie bitte Ihre
Handlungen beim Vorbereiten einer Party. Schreiben Sie eine
Einkaufsliste.
120
3. Setzen Sie wo nötig den richtigen Artikel ein.