Text 3. In der Bibliothek
Das Wort „Bibliothek“ ist alt und stammt aus dem Griechischen. Es gab Bibliotheken vor 3000 Jahren. Die größte Bibliothek des Altertums war in Alexandria. Die Bücher waren aber anders. Zuerst schrieb man auf Papyrus, das Buch hatte die Form einer Rolle. Später benutzte man Pergament und seit dem 8. Jahrhundert war das Papier in Europa bekannt. Im Mittelalter sammelte man handgeschriebene Bücher in den Klöstern. Diese wertvollen Handschriften sind jetzt Kunstgegenstände. Im 15. Jahrhundert erfand Johann Gutenberg den Buchdruck. Bücher konnten jetzt in großen Auflagen erscheinen. Die ersten öffentlichen Bibliotheken, die jeder benutzen konnte, entstanden im 19. Jahrhundert. Die Bibliothek der Wissenschaften und die Bibliothek der Moskauer Universität sind die ältesten in Russland.
Heutzutage gibt es in Russland verschiedene Bibliotheken: Staats- und Stadtbibliotheken, technische und pädagogische Bibliotheken und Universitätsbibliotheken. Die größten Büchersammlungen der Welt sind in der Staatsbibliothek in Moskau, in der Kongressbibliothek in Washington, in der Bibliothek des Britischen Museums in London.
In den meisten Familien gibt es persönliche Bibliotheken. Wir sind wirklich ein lesefreudiges Volk. Russland ist wohl der größte Buchproduzent der Welt. Zehntausende Titel erscheinen bei uns jährlich.
Ich habe zu Hause eine gute Büchersammlung. Das ist vor allem Belletristik, die von meinen Eltern gesammelt wird. Ich habe meine Lieblingsbücher, Wörterbücher und Lexika. Hinzu kommen noch die Bildbände meiner Schwester. Ich besuche oft auch die Bibliothek. Hier findet man Bücher, Zeitschriften und Zeitungen aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, Technik, Geschichte und Kunst. In der Bibliothek gibt es eine Abteilung fremdsprachiger Literatur mit Nachschlagewerken und Lehrbüchern und Belletristik in englischer, deutscher, französischer und spanischer Sprachen.
Um die Bibliothek zu benutzen, muss man eine Lesekarte haben. Hier kann man Bücher leihen und einen Monat lang benutzen. Zeitungen, Zeitschriften und Nachschlagewerke darf man nicht nach Hause mitnehmen. Sie liegen in den Lesesälen und stehen in den Regalen. Man darf sie im Lesesaal benutzen. In der Bibliothek gibt es einen Katalog. Dort findet man das benötigte Buch.
Die Bibliothek arbeitet täglich. Die Bibliothekarinnen haben immer viel zu tun. Sie sind für den Bücherbestand verantwortlich und achten darauf, dass jedes Buch am richtigen Platz steht. Sie beraten die Leser bei der Bücherauswahl und müssen dafür belesen sein und genug Ausdauer haben. Der Umgang mit den Menschen fordert von ihnen Freundlichkeit und Höflichkeit.
Wir müssen die Benutzungsordnung der Bibliothek einhalten. Man darf die Leihfrist nicht verlängern.
Textaufgaben
1. Beantworten Sie die Fragen.
1. Wie alt sind die Bibliotheken?
2. Wo sammelte man Bücher im Mittelalter?
3. Was für Bibliotheken gibt es?
4. Was sind die größten Bibliotheken der Welt?
2. Erzählen Sie diesen Text nach.
Lesen Sie den folgenden Dialog.
In der Bibliothek
Leser: Guten Tag. Sagen Sie bitte wie ich Leser Ihrer Bibliothek werden kann?
Bibliothekarin: Haben Sie einen Ausweis bei sich?
L.: Ja, ich habe meinen Pass mit.
B.: Sie müssen zuerst das Leseformular ausfüllen. Dabei geben Sie Namen, Geburtsjahr, Beruf, Adresse und Telefonnummer an. Die Formulare finden Sie auf dem Tisch.
(Der Leser füllt das Formular aus.)
L.: Habe ich es richtig ausgefüllt?
B.: Ja, alles ist in Ordnung. Haben Sie sich mit der Leseordnung bekannt gemacht?
L.: Ja, ich habe mich damit bekannt gemacht.
B.: Da unterschreiben Sie noch hier. Welche Literatur interessiert Sie?
L.: Mich interessiert vor allem Fachliteratur: historische und fremdsprachige, weil ich an der Fakultät für Geschichte und Internationale Beziehungen studiere.
B.: Hier ist Ihre Lesekarte, bitte. Jetzt können Sie in den Lesesaal gehen und die gewünschten Bücher bekommen.
L.: Danke. Sagen Sie bitte, wann der Lesesaal geöffnet ist?
B.: Unser Lesesaal ist täglich von 9 Uhr morgens bis 23 Uhr geöffnet. Jeden letzten Tag des Monats ist der Lesesaal geschlossen.
(Der Leser zeigt seine Lesekarte vor und tritt in den Lesesaal ein. Hier wendet er sich an eine Bibliothekarin.)
L.: Ich bin zum ersten Mal hier. Wie kann ich Bücher bekommen?
B.: Sie müssen einen Bestellzettel für jedes Buch ausfüllen. Darauf schreiben Sie den Titel und die Nummer des Buches. Dazu steht den Lesern der Sachkatalog oder der alphabetische Katalog zur Verfügung. Mit Hilfe des Katalogs können Sie leicht das nötige Buch finden.
(Der Leser blättert im Katalog, schreibt sich die Titel und Nummern der Bücher heraus und füllt einige Bestellzettel aus. Dann reicht er diese Bestellzettel der Bibliothekarin.)
L.: Bitte, nehmen Sie meine Bestellung an. Diese drei Bücher möchte ich in zwei bis drei Stunden bekommen, aber die deutsche Grammatik brauche ich dringend. Vielleicht kann ich dieses Buch telefonisch bestellen?
B.: Gut, ich bestelle dieses Buch per Telefon. In einer halben Stunde können Sie schon das Buch an der Bücherausgabe bekommen.
L.: Danke. Und wo kann ich inzwischen neue Zeitschriften ansehen?
B.: Neue Zeitungen und Zeitschriften können Sie sofort ohne Vorbestellung in der Abteilung für Zeitschriftenliteratur bekommen.
L.: Danke schön.