Text 1. Ein peinliches Erlebnis
Neulich ist mir doch etwas Peinliches passiert. Ich war auf dem Flug von München nach Berlin. In Frankfurt musste ich zum Weiterflug nach Berlin umsteigen. Ich stellte fest, dass ich noch genug Zeit hatte, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Ich kaufte mir eine Packung Kekse dazu, setzte mich an einen freien Tisch und vertiefte mich in eine Illustrierte.
Plötzlich hörte ich neben mir ein Rascheln. Ich sah von meiner Illustrierten auf und bemerkte, dass ein netter, junger Mann mit Appetit von meinen Keksen aß. Ich wollte nichts sagen, langte hinüber, nahm auch einen Keks aus der Packung und las weiter.
Immer wieder hörte ich es rascheln. Der junge Mann bediente sich fleißig. Ich nahm mir auch noch einen Keks.
Als die Packung leer war, war ich doch ein bisschen ärgerlich, sagte aber nichts. Der junge Mann hatte das offensichtlich bemerkt. Er brach den letzten Keks, den er aus der Packung genommen hatte, entzwei und reichte mir die Hälfte, aß die andere Hälfte und ging weg.
Kurz darauf musste ich zu meiner Maschine. Ich ärgerte mich jetzt immer mehr über die Unverfrorenheit des jungen Mannes, der mir die ganzen Kekse weggefuttert hatte. Wie peinlich war es mir aber. Als ich meine Handtasche öffnete, um meinen Flugschein herauszunehmen, und dort meine unangebrochene Packung Kekse entdeckte.
Text 2. Arztwohnung ausgeräumt
Eine unangenehme Überraschung erlebte eine Arztfamilie bei einer Rückkehr aus dem Urlaub. Als sie spät abends zurückkam, musste sie feststellen, dass während ihrer Abwesenheit Einbrecher ihrem Haus einen Besuch abgestattet hatten. Es sollen wertvolle Teppiche, einige Kunstwerke und Gemälde und auch der Fernsehapparat gestohlen worden sein. Die Einbrecher haben das ganze Haus durchwühlt und ein Durcheinander hinterlassen.
Der Arzt hatte sofort die Polizei alarmiert. Doch diese steht noch vor einem Rätsel, zumal das Haus durch eine moderne elektronische Alarmanlage gesichert war. Die Einbrecher müssen also, bevor sie in das Haus eingedrungen sind, die Alarmanlage außer Betrieb gesetzt haben, denn die von der Polizei vernommenen Nachbarn wollen keinen Alarm gehört und auch nichts vom Einbruch bemerkt haben. Da die Beute, die die Einbrecher gemacht haben, so umfangreich ist, dass sie zum Abtransport einen LkW benutzt haben dürften, schließt man nicht aus, dass sie am helllichten Tag ins Haus eingedrungen sind, ohne dass die Nachbarn das beachtet hätten, weil sie annehmen konnten, hier wollte jemand umziehen.
Die Polizei hat sofort alle Spuren sichern lassen und die Fahndung eingeleitet, konnte aber bisher noch keine Spur entdecken, die zu den Einbrechern führt.
In letzter Zeit häufen sich Einbrüche in Arztwohnungen, wenn die Bewohner in Urlaub sind. Hier muss eine Einbrecherbande am Werk sein, die diese Gelegenheit ausnutzt. Man braucht ja nur in den Zeitungen nachzulesen, welcher Arzt wegen Urlaub keine Sprechstunde hat. Und ein Telefonanruf in der Wohnung des Arztes genügt den Ganoven dann, um festzustellen, ob für sie „die Luft rein ist“. Es müssten Mittel und Wege gefunden werden, um solchen Verbrechern das Handwerk zu legen.
Text 3. Ein Volk auf vier Rädern
Das Auto hat unser ganzes Leben stark beeinflusst. Der Straßenverkehr ist nicht ungefährlich und fordert immer wieder Opfer, doch kann man sich unseren Alltag - man denke nur an die Hilfe für Kranke, an den Transport von Lebensmitteln und die tägliche Fahrt zur Arbeit – ohne Auto kaum noch vorstellen.
In schönen, früher fast unberührten Landschaften machen sich Autobahnen, Landstraßen, Parkplätze, Tankstellen und Werkstätten breit - und doch wird dadurch den Menschen erst ein freies, unabhängiges Reisen ermöglicht. Man gelangt mit dem Auto in Gegenden, in die man sonst nie käme. Das Kraftfahrzeug hat uns ein Stück Ruhe und Natur gekostet, aber dafür auch ein Stück Lebensfreude eingebracht.
Da wir in einer Welt voller Autos leben, haben es die meisten Menschen verlernt, ein Stück zu Fuß zu gehen. Eine „mobile Welt“ ganz eigener Art ist entstanden, mit eigenen Gesetzen, eigenen Leistungen und eigenen Problemen.
In Deutschland ist die Zahl der Kraftfahrzeuge in den letzten zehn, zwölf Jahren rapide gestiegen. Jeder fünfte Bürger ist motorisiert.
Wer Auto fährt, möchte die Freiheit, die ihm sein Wagen bietet, jederzeit ausnutzen, möchte große Strecken in möglichst kurzer Zeit und ohne Behinderung durch Baustellen, Engpässe und Kolonnen zurücklegen. Er möchte mit seinem Auto – und das ist sicher einer der Gründe für die starke Motorisierungswelle – ein freier Mensch sein, jederzeit überall hinfahren können. Aber dem wird oft genug durch Gesetze und durch die anderen Autofahrer eine Grenze gesetzt.