Grundbegriffe des waldbaus
Der Waldbau ist ein forstlicher Arbeitszweig, der sich mit der Begründung und Bewirtschaftung der Wälder befasst und dessen Aufgabe besteht darin, unter den gegebenen Voraussetzungen Waldbestände sehr guter Qualität und hoher Massenleistung mit möglichst niedrigem Kostenaufwand heranzuziehen, die alle von der Volkswirtschaft gestellten Anforderungen erfüllen.
Der Waldbau stützt sich hierbei vor allem auf die Erkenntnisse der Bodenkunde und Standortlehre, der forstlichen Vegetationslehre, der Zuwachs- und Ertragskunde, der Forsteinrichtung, der Forstnutzung, des Forstschutzes und der Forstbotanik.
Wer sich mit dem Waldbau beschäftigt, muss die wichtigsten Grundbegriffe kennen:
Waldbau ist eine mit Bäumen bestockte Fläche bestimmter Größe und einem gewissen Dichtstand der Bäume mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt, ihrem Boden.
Urwald ist ursprünglicher Wald, d.h. Wald in seiner natürlichen Form, der ohne Einwirkung des Menschen entstand und nicht vom Menschen bewirtschaftet wird.
Kulturwald ist einer vom Menschen mit bestimmtem Ziel bewirtschafteter Wald. Formen des Kulturwaldes sind: der Schutzwald, der Schonwald, der Wirtschaftswald.
Als Schutzwald wird ein Kulturwald bezeichnet, der dem Schutz der Landeskultur dient, im Hochgebirge zum Schutz gegen Lawinen, Erosionen und Bergrutsche, an der Küste zur Bindung von erntevernichtenden Flugsänden. Oft dient er auch zur Erholung oder zur Sicherung des Wassereinzugs an Talsperren. Zu den Schutzwäldern gehören auch Parkanlagen, die nicht forstlich bewirtschaftet werden.
Als Schonwald werden Wälder mit geringer Nutzung bezeichnet, z.B. Erholungswald in der Nähe von Städten, Industriezentren und alle sogenanntenSonderforsten.
Als Wirtschaftswald wird derjenige Wald bezeichnet, der hauptsächlich der Volkswirtschaft dient. Daneben kann er auch noch Schutz- oder Schonwald sein.
Als Forst wird der Wald bezeichnet, der nach wissenschaftlichen Grundsätzen planmäßig bewirtschaftet wird.
Der Bestand ist ein Waldteil, der sich durch Standort, Baumart, Alter, Wachstum und Zustand von anderen Waldteilen unterscheidet und entsprechend seinen Eigenschaften bewirtschaftet wird.
Bei einem gleichaltrigen Bestand sind alle Bäume des Waldteils annähernd oder gleich alt.
Ein ungleichaltriger Bestand eines Waldteils setzt sich aus verschiedenen alten Bäumen zusammen.
Bei einem einschichtigen Bestand sind die Bäume dieses Waldteils annähernd gleich hoch; deutlich sind Stamm- und Kronenraum zu unterscheiden.
Zweischichtiger Bestand. In diesem Wladteil sind deutlich zwei Kronenschichten erkennbar.
Als mehrschichtiger Bestand wird ein Waldteil bezeichnet, dessen Kronendach in Schichten über- oder nebeneinander liegt.
Beim Hochwald sind alle Bestockungen aus Samen hervorgegangen.
Der Niederwald entsteht aus sogenannten Ausschlägen. Deshalb wird er auch Ausschlagwald genannt. Die neuen Triebe können von Stämmen, Stocken oder Wurzeln ausgehen.
Der Mittelwald setzt sich zu einem Teil aus Samen gezogen und zu einem teil aus durch Stockausschlägen hervorgegangenen Bäumen zusammen.
Ein Alterklassenwald ist ein meist durch Kahlschlagwirtschaft entstandener, nach Alter und Fläche gegliederter und oft aus einer Baumart bestehender Wald.
Als Vorwald wird Wald bezeichnet, der auf holzleeren Flächen natürlich oder künstlich gegründet wurde.
1.3 Beantworten Sie die Fragen zum Text:
а) Was ist der Wald?
b) Worauf stützt sich vor allem der Waldbau?
c) Wodurch unterscheiden sich voneinander Urwald und Kulturwald? Nennen Sie die Formen des Kulturwaldes.
d) Was wird als Vorwald bezeichnet?
1.4 Schreiben Sie aus dem Text alle Wörter mit dem Komponent “Wald” aus. Merken Sie sich die Bedeutung jedes Wortes.